Leipzig, Sachsen, Stadt Leipzig

Alte Handelsschule, Leipzig

Kunstquartier, Offspace und Bildungscampus - Mit viel Kreativität und Engagement haben die InitiatorInnen der Alten Handelsschule es geschafft, eine ehemalige Bürgerschule in ein Kreativzentrum umzuwandeln. Auf 4500 qm wurden 60 Ateliers geschaffen, die nun von 100 KünstlerInnen gestaltet werden. Doch das ist nicht alles: Bald wird es hier auch eine Wildvolksküche geben..

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Das Objekt

Die Alte Handelsschule gehört neben der Baumwollspinnerei und dem Westwerk zu den bekanntesten Kunstquartieren im Leipziger Westen und liegt in direkter Nachbarschaft zum Tapetenwerk und Kunstkraftwerk. Von den 7000 qm Grundstücksfläche werden 4500 qm für 60 Ateliers genutzt. 1500 qm an Nutzungsfläche sollen durch den Ausbau des Dachbodens noch hinzukommen.

Die Lage

Eingebettet zwischen Gießerstraße und Dieskaustraße befindet sich das Areal der Alten Handelsschule als ein Ensemble aus fünf Gebäuden. In fünf Minuten Entfernung erreicht man die verschiedenen Bus- und Tramhaltestellen. Auch Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden. Der Stadtteil Kleinzschocher im Südwesten von Leipzig ist ein beliebter Wohn- und Aufenthaltsort und vor allem durch seine Restaurants, Bars und Cafés bekannt.

Der Ort

Die Alte Handelsschule wurde seit 1888 als Volksschule und von 1947 bis 2005 als städtische Berufsschule für Groß- und Einzelhandel genutzt. Nachdem das Gebäude vier Jahre brach lag, erwarb Falk Röhner das Erbbaurecht über das ehemalige Schulgebäude. Seit 2009 ist die Schule in privater Hand und wurde als Kunstquartier wieder schrittweise instandgesetzt. Im gemeinsamen Prozess bauen KünstlerInnen, HandwerkerInnen, WissenschaftlerInnen und Vereine an einem Ort für künstlerisch-kreative Arbeiten in Leipzig. Im Verlauf der letzten 10 Jahren hat sich auf dem Gelände ein liebevoll entwickeltes, einzigartiges Kunstquartier etabliert, wo in schultypischen Seminarräumen Kunst entsteht und gelebt werden kann. Auf dem weiträumigen Gelände erstreckt sich das Ensemble aus einem großen und kleinen Schulgebäude, einer ehemaligen Mädchen- und Jungenturnhalle sowie einer Wildkammer mit anliegendem Veranstaltungsraum. In den Schulgebäuden und Turnhallen ist viel Platz für künstlerische Gestaltungsräume und eine Bibliothek. Bis 2018 wurden die unteren Etagen der kleinen Schule von der Leipziger School of Design genutzt. Heute werden die Räumlichkeiten kleinräumig als Atelierfläche vermietet.

Die Menschen

Der Offspace bietet 100 KünstlerInnen, vor allem aus dem Bereich Graphik und Malerei, Keramik und Skulptur kostengünstigen Atelierraum. Im Rahmen der ‘Offenen Ateliers Leipzig’ werden einmal jährlich die Atelierräume für BesucherInnen geöffnet.

Leben und Arbeiten vor Ort

Die Alte Handelsschule ist ein Kunstquartier, Offspace und Bildungscampus für regionale und (inter)nationale Kunst- und Kulturschaffende.  Durch Formate wie Ausstellungen, Workshops, Co-Working und dem Programm Pilotenküche - ‘Artists in Residence’ fördert die Alte Handelsschule den internationalen künstlerischen und kulturellen Austausch und fungiert als Arbeits- und Veranstaltungsort.

Zukunft vor Ort

Durch die vielfältige Nutzung wirkt das Gebäude direkt in seine Nachbarschaft, agiert als Motor für Stadtteilentwicklungen und motiviert dazu, umstehende brachliegende Orte wieder instandzusetzen. In Zukunft soll das kulturelle, künstlerische und pädagogische Angebot weiter ausgebaut werden. Bereits jetzt werden die Räumlichkeiten von Jugend forscht genutzt, weitere Kooperationen zu wissenschaftlichen Instituten wie Max-Planck-Stiftung sind in Planung. Die inhaltliche Erweiterung des Konzeptes wird von stetigen Renovierungsarbeiten (wie z.B. die Fassaden- und Fenstersanierung) begleitet. Die Aula im Hauptgebäude soll zukünftig als Ausstellungsfläche genutzt werden.

Besonderheit

Die Alte Handelsschule kooperiert mit der Wildbrigade und besitzt eine eigene Wildkammer. Der Aufbau der Wildvolksküche ist in Arbeit. Auch als Veranstaltungsort für kleinere Festivals wird das Gelände genutzt. Vor allem in der Wildkammer mit Küche werden regelmäßige Partys ausgerichtet.

Herausforderungen

Über zehn Jahre hinweg wurde die Instandsetzung und Wiederbelebung der Alten Handelsschule subventionsfrei umgesetzt. Die Restaurierung des Gebäudes erfolgte nur in Eigenleistung und durch Mieteinnahmen der ansässigen KünstlerInnen. Auch für die Zukunft ist keine Beantragung von Fördergelder für anfallende Kosten angedacht. Mit ihrer Arbeit streben die InitiatorInnen an, weitere Nutzungen für den Kunst- und Kulturbereich zu ermöglichen.
Bild von Alte Handelsschule, Leipzig

Fakten

Status:teilsaniert
Zeitplan:2009
Engagement:privater Eigentümer
Grundstücksgröße:7000 qm Grundstücksfläche; 4500 qm Nutzfläche
Gebäudetypen:Ehemalige Bürgerschule
Inhaberin:Falk Röhner
Infrastruktur:Leipzig-Plagwitz, sowohl mit S-Bahn und Bus gut angebunden