Das Objekt
Das GutAlaune ist ein Projekt- und Lebensort. Für die Menschen um den Verein GutAlaune e.V. ist es das Ziel einer langen Suche und Ergebnis einer jahrelangen Erfahrung der Projektarbeit in künstlerischen Kollektiven. Hier entsteht ein Kreativraum, Lernort und Raum für Artistik, welcher auf Recycling, Upcycling und der Nutzung von regionalen, natürlichen Materialien aufbaut. Das GutAlaune vernetzt sich Stück für Stück weiter, z.B. mit der Gemeinde Petersberg oder dem direkt benachbarten BUND Umweltzentrum. Der Verein möchte auf dem Gelände nicht nur alleine arbeiten, sondern sich mit anderen AkteurInnen der Stadt Halle und dem Saalekreis vernetzen. Auch beim Experimentieren mit Wohnformen ist stets die Überlegung, wie groß der ökologische Fußabdruck sein sollte wegweisend.
Die Lage
Das GutAlaune liegt zwischen Stadt und Land, im Saalekreis dicht an Halle und der Saale (Saale-Kilometer 86,1). Das Gut liegt im Landschaftsschutzgebiet, die Besonderheit ist hier der Halbtrockenrasen auf Porphyr. Ein besonderes Augenmerk liegt gerade auf dem schützenswerten Verhältnis des Lebens in und mit der Natur. Der Verein will mit dem GutAlaune Lebensräume für alle Lebewesen und bedrohte Arten schaffen. Für den Schutz vorhandener Biotope arbeiten sie mit der unteren Naturschutzbehörde zusammen.
Der Ort
Das Gelände gibt Raum zur Beschäftigung mit nachhaltigen Gartenbau, ökologischen Wirtschaften sowie Obst- und Gemüseanbau. Auch durch mehrere Bienenvölker auf dem Gelände gedeihen die Pflanzen prächtig. Auf dem GutAlaune gibt es zahlreiche Werkstätten und handwerklich-künstlerische Ateliers.
Die Menschen
MacherInnen, HandwerkerInnen, kreative Köpfe, KünstlerInnen - im Kern des Projektes steht die Gemeinschaft. Alle BewohnerInnen des GutAlaune sind Vereinsmitglieder. Entscheidungen werden stets gemeinsam - auf einer horizontalen Ebene - getroffen. Dabei wird nicht alles im Plenum organisiert, Lösungen werden in Kleingruppen erarbeitet und in die Gemeinschaft zurückgegeben. Die Dynamik von Impulsen und Schaffensfreude soll so gefördert und erhalten werden. Die Mitglieder möchten aber nicht nur auf einer praktischen Ebene zusammenleben, sondern auch emotional einen gemeinsamen Weg beschreiten um in Kontakt mit gemeinsamen Werten wie z.B. eine künstlerisch-kreative und nachhaltige Ausrichtung.
Leben und Arbeiten vor Ort
Auf dem GutAlaune befinden sich zahlreiche Ateliers und Werkstätten in den alten Ställen sowie viel Raum in der Natur zur freien Entfaltung und für diverse kreative Arbeiten: (Kunst-)Handwerker produzieren, offene Werkstätten zeigen Arbeitsschritte und bauen gemeinsam das Gut aus. Auf dem Gelände gibt es einen Haus-Gemüse-Garten sowie Streuobstwiesen, die durch die Gemeinschaft angelegt und gepflegt werden. Es finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Events und Workshops statt. Projekte werden durchgeführt und auch Kinder und Jugendliche sollen in die Arbeit einbezogen werden.
Zukunft vor Ort
Ein ökologisch wie kulturell nachhaltiger Projektort soll entstehen. Dazu will der Verein menschlich miteinander zu wachsen und durch größere Vernetzung in den Saalekreis & Halle hineinwirken, das sind die nächsten Schritte des des Vereins. Weiterhin soll das GutAlaune weiter ökologisch ausgebaut werden. Perspektivisch sind Arbeitsräume & Workshopräume für die Wintermonate geplant.
Besonderheit
Rund um den Verein gibt es viele Menschen, die mithelfen. Allerdings benötigt es neben dem persönlichen Einsatz der AkteurInnen vor allem Zeit durchzuhalten und die nötigen finanziellen Mittel für den weiteren Ausbau zu akquirieren. Es müssen neue Finanzierungswege, wie Förderprogramme und Kooperationen gefunden und etabliert werden.
Herausforderungen
Der Verein sah die größten Herausforderungen in der der Kommunikation und Kooperation mit den unterschiedlichen Behörden & Ämtern. Zukünftig sollen vorhandene Gebäude noch stärker kreativ, künstlerisch und handwerklich genutzt und ausgebaut werden. Das langjährige Bestreben ökologisch und nachhaltig zu arbeiten, um Raum zu schaffen bzw. zu erweitern, stellt das Gut vor weitere Herausforderungen. Dieser Prozess ist durch die Lage im Landschaftsschutzgebiet nicht so einfach zu realisieren. Es gab Erklärungsbedarf und Vermittlungsarbeit zum Vorhaben und zur Vision, die an Behörden & die Gemeinde herangetragen wurden. Bestehende Vorurteile gegenüber ökologischen & kreativ-künstlerischen Projekten müssen aufgelöst werden und die bürokratischen Strukturen für die Potentiale von diesen sensibilisiert werden, um einen nachhaltigen Wandel in der Gesellschaft herbeizuführen! Der bürokratische Prozess ist fachlich sehr kompliziert und mit hohen Kosten verbunden, die Vereinsmitglieder arbeiten dabei ehrenamtlich im Projekt.