Leipzig, Sachsen, Stadt Leipzig

Hildegardstraße 49/51, Leipzig

Mit Kreativität, Kunst und Nachbarschaftsarbeit gegen Gentrifizierung, Isolation und Verwirtschaftlichung städtischer Lebensräume. In der Hildegardstraße 49/51 im Leipziger Osten arbeiten kreative AkteurInnen mit der Nachbarschaft zusammen an einem selbstorganisierten Lebensraum, der sich sozial und wirtschaftlich nachhaltig trägt.

zur Website

Das Objekt

Der gemeinnützige Verein “Helden wider Willen” betreibt ein Gebäudekomplex in der Hildegardstraße 49/51. Diese Gebäude werden sowohl als kulturelles Begegnungszentrum und  Bildungsort als auch als kultureller Wohn- und Gemeinschaftsraum genutzt.

Die Lage

Inmitten des Gründerzeit-Stadtviertels im Leipziger Osten befinden sich die beiden Gebäude des Vereins “Helden wider Willens”, in dem die internationale Kunstszene auf aktive Nachbarschaftsarbeit trifft. Das bunt gemischte Viertel im Stadtteil Volkmarsdorf liegt nahe der Eisenbahnstraße und zwischen dem Rabet und Mariannenpark. Das Quartier ist gut an die Innenstadt angebunden. In regelmäßiger Taktung fahren öffentlichen Verkehrsmittel in die Innenstadt.

Der Ort

Das ‘HAL Atelierhaus (HAL - Hybrid Art Lab)’ ist Teil des Ensemble ‘Ostblock Leipzig’ und ist in der Hildegardstraße, im Leipziger Osten, lokalisiert: Ein Ankunftsort sowie Lebens- und Arbeitsraum für Kunst und Kreative mit sieben Häusern, an dem ca. 300 Menschen ansässig geworden sind. Zwei der Gebäude werden als geschlossene Wohnraumbebauung niedrigschwellig instandgesetzt und stehen offen für Menschen, die in Gemeinschaft leben wollen. Finanziell trägt sich das Projekt vorwiegend über die kurz- und langfristige Vermietung, wodurch das soziale UnternehmerInnentum erprobt wird.  Seit 2013 engagiert sich der Verein “Helden wider Willen e.V.”, um in der Hildegardstraße 49/51 den Prozessen der sozialen Verdrängung in Großstädten entgegenzuwirken. Als Teil des Ostblock-Projektes konnten zwei der Häuser mit einem Bankkredit (zu Beginn als Erbbaurecht mit Ankaufsoption)  erworben werden. Die anderen fünf Gebäude sind im Privatbesitz. Alle Häuser werden von lokalen AkteurInnen betrieben und bieten seither sozial günstigen Wohn- und Arbeitsraum.

Die Menschen

Von Beginn an setzte sich der Verein das Ziel, die leerstehenden Immobilien mit den BewohnerInnen aus der Nachbarschaft zu einem internationalen Begegnungsort auszubauen. Regionale und internationale Kunst- und Kulturschaffende treten hier in Kontakt mit den Menschen aus dem Quartier und entwickeln gemeinsame Projekte, in denen gesellschaftliche Themen bearbeitet werden. Hierbei sind folgende Projekte besonders hervorzuheben:
  • HAL Atelierhaus
  • Honorary Hotel
  • Stadtteil-Website www.Leipziger-Ecken.de
  • help* Festival
  • Hildes Bauernmarkt
  • Die Grüne Parade

Arbeiten und Leben vor Ort

Als öffentlicher Begegnungsort stehen die beiden unteren Etagen der Vereinsgebäude zur Verfügung. Hier ist ausreichend Platz für Ateliers, KünstlerInnenresidenzen und Gemeinschaftsräume. Die oberen Etagen sind als Wohn- und Arbeitsraum ausgebaut. In den beiden Vereinshäusern leben und arbeiten seit 2014 ca. 30 Menschen zusammen, die mit aktiver Stadtteilarbeit das Viertel beleben und sozial prägen. Der Grundgedanke ihrer Arbeit ist es, dynamisch im Stadtteil zu wirken.

Zukunft vor Ort

Die AkteurInnen bleiben weiterhin rastlos engagiert und denken fortlaufend verschiedenste Projekte weiter. So wird beispielsweise das Erdgeschoss als kreativer Begegnungsort mit Interaktionsangeboten ausgebaut, es entsteht eine offene Werkstatt (FabLab), ein Radiostudio, eine Gemeinschaftsküche, sowie weitere Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Förderung von Demokratie und Teilhabe.

Besonderheit

Das HAL Atelierhaus profitiert durch sein gutes Netzwerk an Leipziger AkteurInnen, die im Bereich der Immobilien- und Kulturwirtschaft aktiv sind.

Herausforderungen

Die Verhandlungen mit der Stadt, einen Erbbaupachtvertrag für die Gebäude zu erhalten, waren in der Anfangszeit sehr herausfordernd für die AkteurInnen. Erst über die politische Ebene konnten sie die Stadt von ihren Vorhaben überzeugen und die Gebäude 49/51 pachten. Mittlerweile hat der Verein beide Häuser mit Unterstützung der GLS Bank erwerben können.    
Bild von Hildegardstraße 49/51, Leipzig

Fakten

Status:gesichert und im Ausbau
Zeitplan:in Nutzung
Engagement:Helden wider Willen e.V. und die Nachbarschaft
Grundstücksgröße:Nutzfläche: 1.260 qm (zwei Wohngebäude), davon:  Privatwohnung: 910 qm Residenz: 130 qm öffentliche Gemeinschaftsfläche: 220 qm 
Gebäudetypen:zwei Gründerzeithäuser mit Laden- und Gewerbeeinheiten
Inhaberin:Helden wider Willen e.V.
Infrastruktur:zentral an ÖPNV angebunden