Schaddelmühle, Schaddel

Das Objekt

In einer naturnahen Aussenfläche von 5 ha mit einer Freiluftgalerie sind in zwei Gebäuden der Schaddelmühle unterschiedliche Arbeitsmöglichkeiten integriert. Beide Gebäude der alten Wassermühle werden heute vollständig genutzt und bieten Raum für Ateliers, Veranstaltungen sowie Bildungs- und Kunstprojekte.

Die Lage

Im Südosten von Leipzig befindet sich Grimma. Mit knapp 31.000 EinwohnerInnen zieht sich die Stadt durch das Muldental hindurch und ist in ihrer Fläche die viertgrößte Stadt Sachsens. Fünf Kilometer entfernt von der mittelalterlichen Stadt befindet sich die Schaddelmühle am Rande eines kleinen Dorfes und ist umgeben von Wald und Wiesen. Von Grimma aus ist Leipzig in 45 min mit dem ÖPNV erreichbar.

Der Ort

1525 errichtet, gehörte die alte Wassermühle sowie der Getreidespeicher zu der Klosteranlage Nimbschen. Das Dorf  Schaddel war eine Grangie des Zisterzienserinnenklosters. Nach dem Ende des Ordens stand die Schaddelmühle viele Jahrzehnte leer, bis sie vermutlich 1860 wieder aufgebaut wurde. Seit 1943 wurde die Mühle  von dem Ehepaar Pöge auch als Ausschank in Betrieb genommen. 1974 übernahm das "Kollegium Bildender Künstler Schaddelmühle" die Mühle und gestaltete sie nach künstlerischen Werk-Ansprüchen neu. In dieser Form wird sie bis heute genutzt. Der Kulturförderverein Schaddelmühle e.V. bewirtschaftet die Anlagen seit 2008.

Die Menschen

Im Jahr 1991 wurde der Kulturförderverein “Schaddelmühle e.V.” gegründet. Je nach Vorhaben und Umfang der künstlerischen Tätigkeiten wechseln die Arbeitsgemeinschaften auf dem Gelände. Die Schaddelmühle ist ein Ort, der gleichermaßen ExpertInnen aus dem Bereich künstlerischen Schaffens sowie Interessierte einlädt, die eigene Kreativität im idyllischen Ensemble auszuleben.

Arbeiten und Leben vor Ort

Die Schaddelmühle bietet vielfältige Nutzungsformate für kreative Schaffensprozesse. Neben Workshops für KünstlerInnen ist die Mühle auch offen für Schulklassen oder andere Aktivitäten für junge Menschen, wie zum Beispiel Keramikkurse für Kinder.  Seit 2020 werden straffällig gewordene Jugendliche in die künstlerischen Aktivitäten mit eingebunden. Professionellen KeramikerInnen und KünstlerInnen können die (Keramik-)Werkstatt für ihre Projekte nutzen und neben kleinen Objekten auch aufwändige und große Plastiken umsetzen. Projekte der bildenden Kunst werden im ländlichen Kulturzentrum auch durch Begegnungs- und Bildungsangebote ergänzt, zum Beispiel durch Lesungen und wechselnde Ausstellungen. LiteratInnen, BildhauerInnen und MalerInnen finden passende Arbeitsgelegenheiten im Objekt.

Zukunft vor Ort

Die vielfältigen Aktivitäten der Schaddelmühle sollen in Zukunft noch weiter ihr Potenzial entfalten und die ländliche Region im Muldental kulturell bereichern. Auch sind weitere Nutzungsformen im Gespräch, wie zum Beispiel Co-Working und andere kreative Bildungsformate.

Besonderheit

Durch das langjährige Engagement verschiedener Mitglieder des Kulturvereins ist die Schaddelmühle ein fester Bestandteil der kulturellen Belebung des Landkreis Leipzig. Die unterschiedlichen geschichtlichen, regionalen und saisonalen Aktivitäten tragen zu einer Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens bei.

Herausforderungen  

Um die lebendige, kreative Gemeinschaft weiterhin am Leben zu halten, bedarf es einer modernen und schnellen Nahverkehrsanbindung an Leipzig. Darüber hinaus setzt die Idee des Co-Workings auch eine belastbare Internetverbindung voraus, auf welche die Mitglieder der Schaddelmühle noch immer warten.